Für eine starke Volkshochschule

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Ich habe als Bürgermeisterkandidat kürzlich die „Wahlprüfsteine“ der VHS Hochtaunus in Form eines Fragenkatalogs bearbeitet…

Wahlkampf in Corona-Zeiten ist für einen Bürgermeisterkandidaten nicht leicht. Schon gar nicht für einen, der ohne Unterstützung einer Partei ins Rennen gegangen ist. Ich bedauere sehr, dass persönliche Kontakte zu den Wählerinnen und Wählern zurzeit nur eingeschränkt möglich sind. Da sich dadurch die Zahl der Termine zurzeit in Grenzen hält, kann ich nun aber auch solche Themen aufarbeiten, die noch aus dem vergangenen Jahr auf meinem Tisch liegen, zum Beispiel bei der Volkshochschule.

Formal ist die vhs-Hochtaunus eine Kreis-Volkshochschule. Dennoch sehe ich viele Gründe, warum sich die Stadt für sie stark machen sollte. Auf Einladung von vhs-Leiter Carsten Koehnen habe ich mit ihm über die Position der Volkshochschule in Oberursel gesprochen und natürlich auch seinen Fragenkatalog mit den „Wahlprüfsteinen“ für Bürgermeisterkandidaten beantwortet (siehe Link unten)

Oberursel ist die größte Kommune im Einzugsbereich der vhs-Hochtaunus. Ewa 60 Prozent der   Bildungsangebote gibt es hier vor Ort. Die vhs-Geschäftsstelle mit 50 festangestellten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern hat ihren Sitz an der Füllerstraße. „Wir fühlen wir uns als Teil der Oberurseler Stadtgesellschaft und richten unsere Aktivitäten nicht zuletzt auch an den Themen und Bedarfen Oberursels aus“, sagt Cartsten Koehnen. Dem stimme ich zu: als internationale, sich stets wandelnde Stadt braucht Oberursel eine Volkshochschule, die auch kurzfristig auf Themen aus der Kommune reagiert. Auch in den Stadtteilen sind entsprechende Angebote sinnvoll.

Als Bürgermeister würde ich gerne Kooperationen der vhs mit Vereinen und Institutionen voranbringen. Die Stadt kann hier gut als Vermittler und Moderator agieren. Als jahrelanger Vorsitzender des TV Bommersheim weiß ich natürlich auch um die Interessenskonflikte, die es zwischen Vereinen und der Volkshochschule gibt. Beide Seiten benötigen Räumen und Hallen, um ihre Angebote durchführen zu können. Doch vom benötigten Platz  gebe es zu wenig. Zudem klagen vor allem einige Sportvereine immer wieder darüber, dass die Volkshochschule mit ihren Angeboten, zum Beispiel Yoga oder Kinderturnen, in Konkurrenz zu ihnen trete, obwohl sie doch eine Bildungseinrichtung sei.

Ich bin der Ansicht, dass die Nachfrage in Oberursel groß genug ist – wir brauchen sowohl eine Volkshochschule als auch die Vereine. Alle Bildungs- und Sportanbieter – Vereine, vhs, aber auch

Schulen, Initiativen und Geschäftsleute – sollten miteinander reden, sich austauschen und kooperieren. Als Bürgermeister würde ich gerne mit der Verwaltung ein entsprechendes Netzwerk aufbauen.

Bei der Suche nach einer passenden Bleibe kann die vhs auf meine Unterstützung zählen. Die vhs denkt an einen Neubau in Innenstadtlage. Angesichts des begrenzten Platzes könnte ich mir aber auch eine Volkshochschule im sich weiterentwickelnden Schulzentrum an der Karl-Hermann-Flach-Straße vorstellen, woran auch der Kreis denkt.

Ein weiteres Thema unseres Gesprächs war das Betreuungszentrum „Spielstube“ an der Grundschule. Hier waren wir uns einig: Das gut funktionierende Betreuungszentrum sollte in Trägerschaft der vhs bleiben, ebenso das Stadttheater, das nach meiner Ansicht ein wichtiger Baustein in Oberursels Kulturleben ist.

Eine finanzielle Unterstützung der vhs kann ich dagegen zum jetzigen Zeitpunkt nicht versprechen, das wäre in der aktuellen Finanzlage der Stadt sowie der nicht absehbaren Folgen der Pandemie unseriös.

Meine Antworten auf die Wahlprüfsteine sind hier zu sehen. Die Antworten weitere Bürgermeisterkandidaten auf die Wahlprüfsteine gibt es auf der vhs Homepage unter Aktuelles.